Ein Mehr an gemeinsamer Vernetzung erwünscht
In der Zukunftswerkstatt der Suchtselbsthilfeverbände in Schleswig-Holstein wurde der Gedanke nach einem Mehr an gemeinsamer Vernetzung untereinander sowie mit den beteiligten Akteuren und Akteurinnen in der Suchthilfe allgemein erarbeitet. Ein Lotsennetzwerk nach dem Thüringer Vorbild könnte die Lösung sein, denn neben der Vernetzung ist es gleichzeitig ein Hilfeangebot für Betroffene, Angehörige und missbräuchlich Konsumierende.
Das Lotsen- und Lotsinnennetzwerk in Schleswig-Holstein wird von Menschen gebildet, die eigene Erfahrungen
mit einer Suchterkrankung haben und mindestens zwei Jahre abstinent leben. In einem solchen Netzwerk arbeiten Lotsen und Lotsinnen aus der Suchtselbsthilfe mit den Fachmitarbeitern und Fachmitarbeiterinnen der Einrichtungen der Suchthilfe und angrenzender Hilfebereiche zusammen, um suchtkranke Menschen in das Hilfesystem zu integrieren und sie beim Ausstieg aus der Sucht zu unterstützen. Das Lotsen- und Lotsinnennetzwerk Schleswig-Holstein schließt die Lücke in der Versorgung suchtkranker Menschen, denn immer noch kommen schätzungsweise nur etwa 5 bis 10 Prozent der Suchterkrankten im Hilfesystem an. Das Lotsen- und Lotsinnennetzwerk wirkt dem „Drehtüreffekt“ zwischen Entgiftung und Therapie entgegen, der immer wieder erfolgreiche Behandlungen scheitern lässt. Darüber hinaus stabilisiert eine begleitende Unterstützung an den Schnittstellen den Weg in angrenzende Hilfen wie Bewährungshilfe, Wohnungslosenhilfe, Schuldenberatung und und und.
Träger des Lotsennetzwerks in Schleswig-Holstein ist die Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein/LSSH. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein.
Lotsennetzwerk Schleswig-Holstein
Koordination
Mirja Piatkowski
Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein/LSSH
Schreberweg 10
24119 Kronshagen
Tel.: 0431 657394 94
www.lotsennetzwerk.lssh.de
E-Mail: lotsennetzwerk@lssh.de