Alle Jahre wieder treffen sich Mitglieder der Oberfränkischen Suchtselbsthilfe des Almed e.V. – Verein bei Suchtproblemen (Alkohol und/oder Medikamenten) Hof und der Suchtselbsthilfegruppe „SUCHT“ Zeulenroda-Triebes, um nicht nur über den sogenannten „Tellerrand“ zu schauen, sondern mehr voneinander zu erfahren und vom Miteinander zu profitieren. Diese schöne Tradition führt die in der Selbsthilfe aktiven Sucht Erfahrenen und deren Angehörigen in Fachkliniken für Suchtkranke und andere Einrichtungen der Suchthilfe sowie der Suchtselbsthilfe.
Nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ unternahmen die Teilnehmer*innen in diesem Jahr auf dem Weg in das Suchtmedizinische Zentrum des Diakonie-Krankenhauses Elbingerode im Harz einen Abstecher in die Thüringische Landeshauptstadt Erfurt. Dort besuchten sie das Lotsennetzwerk Thüringen des Fachverbandes Drogen- und Suchthilfe e.V. Der Lotse, Gerd Heinig, berichtete den anderen von diesem Projekt, weshalb sie nun noch mehr darüber erfahren wollten. Der Projektleiter, Frank Hübner, erläuterte die Projektidee und berichtete von den bisherigen Erfolgen. Die Koordinatorin bundesweiter Lotsennetzwerke, Marina Knobloch, freute sich über die Anwesenheit der Bayerischen (Oberfränkischen) Selbsthilfemitglieder, da es zurzeit in Bayern kein Lotsennetzwerk gibt. In der Vergangenheit wurden zwar einige aktive Selbsthilfemitglieder aus Bayern vom Thüringer Lotsennetzwerk für eine Lotsentätigkeit geschult, so dass ein Fränkisches Lotsennetzwerk nicht von NULL beginnen müsste. Um ein Lotsennetzwerk zu gründen, benötigt man aber neben den Lotsen*innen einen Träger, Verein oder eine Einrichtung zur Anbindung des Projekts. Hierfür hat sich bisher noch keine Möglichkeit ergeben.
Schöne wäre es also, wenn die Bayerischen Freunde der Suchtselbsthilfe die Idee vom Lotsennetzwerk weitergeben und ggf. Ausschau nach einem Träger für ein Lotsennetzwerk in der Region halten könnten.
Marina Knobloch
23.09.2019