Mit einem Erfurter Puffbohnen-Plakat begrüßte der Suchtreferent für Selbsthilfe der Caritas im Norden des Erzbistums Hamburg e.V., Klaus Kupler, am 14. Juni 2019 die Koordinatorin bundesweiter Lotsennetzwerke, Marina Knobloch und den Projektleiter des Thüringer Lotsennetzwerks, Frank Hübner, am Hauptbahnhof in Rostock.
Die Thüringer Kollegen*innen nahmen den weiten Weg in den Norden des Landes auf sich, um Starthilfe für die ersten potentiellen Lotsen*innen des im Aufbau befindlichen Lotsennetzwerks in Mecklenburg-Vorpommern (MV) zu geben. In einem Gespräch mit dem Suchtreferenten wurde schnell klar, dass sich die Strukturen vor Ort unterscheiden von denen in Thüringen und anderen Bundesländern. So gibt es in Mecklenburg-Vorpommern keine Landesstelle für Suchtfragen. Dafür verfügt das Land über eine Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen – LAKOST. Diese kooperiert mit dem Fachausschuss Suchtselbsthilfe MV (FA SSH MV), der verbandsübergreifend die Arbeit der Landesverbände der Suchtselbsthilfeorganisationen, rechtlich selbständiger Suchtselbsthilfegruppen und Initiativen präsentiert, die Weiterentwicklung der Suchtselbsthilfe fördert und die Interessen der suchtkranken Menschen sowie deren Angehörigen vertritt.
Die Idee zum Aufbau eines Lotsennetzwerks in MV wurde im Fachausschuss Suchtselbsthilfe besprochen. Zunächst sollte im Rahmen des Fachtages Suchtselbsthilfe im März 2018 in Waren an der Müritz das Thema genauer unter die Lupe genommen werden. Auch damals waren die Thüringer Kollegen*innen vom Lotsennetzwerk anwesend und referierten über ihre Erfahrungen, berichteten von den Erfolgen und gaben Tipps zum Aufbau und zur Umsetzung in MV. Die Idee verfestigte sich und blieb weiter Thema im Fachausschuss. Zum Teil kamen in vereinzelten Regionen des Landes MV bereits Lotsen*innen zum Einsatz. Schließlich fanden sich 19 Sucht erfahrene Menschen sowie Angehörige, die sich eine zukünftige Lotsentätigkeit vorstellen können.
Der Fachausschusses Suchtselbsthilfe organisierte deshalb am 15. Juni 2019 eine Erstschulung für potentielle Lotsen*innen, die sie auf die Lotsenarbeit vorbereiten sollte.
Die Kollegen*innen aus Thüringen führten diese erste Schulung durch, an der nicht nur die 19 zukünftigen Lotsen*innen teilnahmen, sondern auch die Suchtreferenten*innen für Selbsthilfe der Caritas und des Blauen Kreuzes sowie der Geschäftsführer von LAKOST MV. Zukünftige Schulungen neuer Lotsen*innen werden vom Personal des Fachausschusses Suchtselbsthilfe abgedeckt. Die Koordinatorin bundesweiter Lotsennetzwerke überreichte den Verantwortlichen ein Manual, das die Vorbereitung und Durchführung der Erstschulung erleichtern soll.
Motivierte und wissensdurstige Teilnehmer*innen, eine entspannte und engagierte Arbeitsatmosphäre sowie anregende Gespräche ließen den Tag im Fluge verstreichen. Mit den geschulten Teilnehmer*innen stehen dem Lotsennetzwerk MV 19 fitte Lotsen*innen zur Verfügung. Der Anfang wurde gemacht. Nun geht es darum, eine Koordinatorin oder einen Koordinator zu finden und dem Projekt eine Struktur zu geben. Aber auch das schaffen die „Nordlichter“ noch, da sind sich die Thüringer sicher.
Frank Hübner und Marina Knobloch bedanken sich für das Dankeschön aus Rostock, das im Büro in Erfurt auf sie wartete. 

Marina Knobloch