Auch im Norden des Landes, an der dänischen Grenze, sind Lotsen*innen unterwegs, um den Kapitänen*innen einen sicheren Weg durch die Untiefen des Lebens bzw. aus der Abhängigkeit zu zeigen. Allerdings müssen auch hier die Kapitäne*innen selbst entscheiden, ob sie den Lotsen*innen folgen wollen. 

Es sind Begriffe aus der Seefahrt, die nicht besser die Tätigkeit von Sucht erfahrenen Menschen, die andere Menschen mit Suchtproblemen begleiten, beschreiben können. Der Lotse, der sich mit den Untiefen des Gewässers seiner Umgebung gut auskennt und der Kapitän, der den Lotsen zur Unterstützung heranziehen kann, um sicher den Hafen zu erreichen. Dennoch ist der Kapitän für sein Schiff vollumfänglich verantwortlich, er bestimmt selbst, ob er den Hinweisen des Lotsen folgt oder nicht.

Nicht anders funktioniert das Lotsennetzwerk mit seinen Lotsen*innen und Kapitän*innen. Die Lotsen*innen schöpfen aus ihren persönlichen Erfahrungen und zeigen den Kapitän*innen, wie es gehen kann. Die Entscheidung über den tatsächlichen Weg trifft jedoch der Kapitän oder die Kapitänin selbst. Hilfesuchende, Betroffene, Suchtkranke oder Patienten*innen werden zu Kapitän*innen und damit zu Selbstbestimmer*innen ihres Lebens. 

Wie das z.B. im Schleswig-Holsteiner Lotsennetzwerk in Flensburg oder Kiel umgesetzt wird, berichten Andreas und Benno in der Sendung „Flensburg aktuell„.

Kontakt zum Lotsennetzwerk in Schleswig-Holstein finden Sie auf unserer Website unter WO.

 

Marina Knobloch
16.11.2020